Vor rund einem Monat wurde Telegram-Chef Pavel Durov in Frankreich festgenommen. Zwar ist er gegen Zahlung einer millionenschweren Kaution wieder auf freiem Fuß, gegen ihn wird jedoch wegen zahlreicher mutmaßlicher Straftaten ermittelt. Viele der Vorwürfe beziehen sich auf Beihilfe zu Straftaten und darauf, dass Telegram nicht ausreichend mit Behörden kooperieren würde.
Nun hat sich Durov in seinem eigenen Telegram-Kanal gemeldet und Änderungen an der Messenger-Plattform angekündigt. „Die Suche auf Telegram ist mächtiger als bei anderen Messaging-Apps“, schreibt er. Das sei bedauerlicherweise von Menschen ausgenutzt worden, die gegen die Geschäftsbedingungen verstoßen und illegale Güter verkauft hätten.
Bots sollen’s richten
Moderator:innen hätten mit KI-Hilfe die Telegram-Suche sicherer gemacht und problematische Inhalte aus dem Suchergebnissen entfernt. Außerdem gibt es nun einen „Search Report Bot“ bei dem man Suchbegriffe melden kann, mit denen man auf illegale Inhalte stößt. Bei mutmaßlich illegalen Inhalten verweist der Bot auf die alten Mechanismen, bei denen man in der Meldung etwa zwischen „Gewalt“, „Spam“ und anderem auswählen kann.
Durov schreibt außerdem: „Wir haben klargestellt, dass IP-Adressen und Telefonnummern von Nutzenden, die gegen unsere Regeln verstoßen haben, aufgrund gültiger rechtlicher Anfragen an entsprechende Behörden weitergegeben werden könnten.“ Das spiegelt sich auch in den aktuellen Geschäftsbedingungen wieder. Ein Telegram-Bot soll Nutzende künftig über die Anzahl beantworteter Anfragen informieren. Bei Nutzung der Funktion gibt dieser bisher nur die Auskunft, er werde aktualisiert und man solle in einigen Tagen wiederkommen.
Auffällig ist, dass sich die Änderungsankündigungen abgesehen von der Datenweitergabe vor allem auf die Suchfunktion beziehen. Zu einer etwaigen strengeren Moderation äußert sich Durov nicht.
>> Durov schreibt außerdem: „Wir haben klargestellt, dass IP-Adressen und Telefonnummern von Nutzenden, die gegen unsere Regeln verstoßen haben, aufgrund gültiger rechtlicher Anfragen an entsprechende Behörden weitergegeben werden könnten.“
Nice Move Mr. Durov, aber aber rechtlich völlig unzureichend, um einen Ermittlungsrichter in deiner Causa „milde zu stimmen“. Ein echter Fortschritt in dieser Sache wäre wohl folgender Text:
Wir haben endgültig klargestellt, dass IP-Adressen und Telefonnummern von Nutzenden, auch wenn sie nicht gegen unsere internen Regeln (AGB :) verstoßen haben mögen, aufgrund einer gültigen richterlichen Verfügung ohne zeitlichen Verzug an die entsprechenden Behörden weitergegeben werden.
Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen
„Referat ITS16: Überwachungsmaßnahmen und Auskunftserteilung; Notfallvorsorge in der Telekommunikation“ ist sicherlich gerne bereit, bei der Antragstellung behilflich zu sein.
weiteres unter:
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Anbieterpflichten/OeffentlicheSicherheit/TechnUmsetzung110/Downloads/TR_TKUEV_Ausgabe_8.2.pdf?__blob=publicationFile&v=1
Durovs Telegram wird intensiv von russischen „Institutionen“ benutzt. Die belegten zahlreichen Besuche Durovs in Russland weisen auf eine mögliche Steuerung durch diese und Kooperation mit ihnen hin.
Wer bei Telegram Funktionen nutzt, um auf „schädliche Inhalte“ hinzuweisen, trainiert möglicherweise nicht nur einen KI-Bot, sondern liefert russischen Akteuren auch Hinweise auf die eigene Identität, als Feind ihrer Aktivitäten.
Wie das mit den Bots geht sehe ich auf Facebook, da werden in der Gruppe von Facebook von der KI alle meine Links mit Piratenpartei Bezug als Spam erkannt und gelöscht….
Zensur KI Anzuvertrauen kann doch einfach nur zu absolut gruseligen Ergebnissen führen !